Warum mit Zusatzheizungen viel Energie verschwendet wird
Zusätzliche Heizungen wie Kaminöfen verbrauchen viel mehr Energie als nötig, so das Ergebnis einer co2online-Studie. 40% Energie wird verschwendet, der positive Effekt für den Klimaschutz verpufft.
Hauseigentümer mit einer zusätzlichen Heizung wie einem Kaminofen verbrauchen beim Heizen etwa 18% mehr Energie als Hauseigentümer ohne Zusatzheizung. Deutschlandweit werden so in Ein- und Zweifamilienhäusern jedes Jahr rund 16,5 Milliarden Kilowattstunden Heizenergie verschwendet. Das entspricht dem Bedarf einer Stadt wie Hamburg. Positive Effekte gehen durch Verschwendung verloren. Rund 11 Millionen Zusatzheizungen gibt es in Deutschland in Ein- und Zweifamilienhäusern. Im Schnitt decken sie ein Drittel des Wärmebedarfs eines Hauses ab – und senken den Verbrauch der Hauptheizung durchschnittlich um etwa ein Viertel. „Aber es gibt einen Haken bei diesen Zusatzheizungen: Etwa 40% der eingesetzten Energie wird verschwendet. So gelangen unnötig viele Schadstoffe in die Luft, die Umwelt und Gesundheit der Menschen belasten“, sagt Sebastian Metzger, Mitglied der Geschäftsleitung bei co2online. „Zusatzheizungen sparen zwar oft Erdgas und Heizöl. Aber dieser eigentlich positive Effekt fürs Klima verpufft weitgehend.“Hausbesitzer sollten deshalb besser darüber informiert werden, wie sie Zusatzheizungen effizient nutzen. Außerdem wäre es sinnvoll, ineffiziente Öfen schnell auszutauschen. In Neubauten mit hohen Energiestandards sollten Zusatzheizungen am besten gar nicht genutzt werden. Wer sich eine Zusatzheizung wünscht, sollte gemeinsam mit einem Energieberater planen. Zusatzheizung: Ursachen für erhöhten Verbrauch Für den erhöhten Heizenergieverbrauch durch Zusatzheizungen gibt es vor allem zwei Gründe – das Nutzerverhalten und die Technik: Es wird zu viel zusätzlich geheizt und viele Zusatzheizungen sind weniger effizient als die eigentliche Heizung. Wer einen Kamin hat, will es in der Regel komfortabel und behaglich haben – und heizt deshalb oft deutlich mehr als eigentlich notwendig wäre. Dass dabei mehr Brennholz verbraucht wird, ist für die Nutzer meist nicht wichtig, weil es sich kaum auf die Kosten auswirkt. Denn viele Hausbesitzer verfeuern Holz aus dem eigenen Garten oder erhalten dieses kostengünstig, zum Beispiel von Nachbarn oder Bekannten. Der Wirkungsgrad von Zusatzheizungen ist im Schnitt deutlich geringer als der des Hauptheizsystems. Das liegt zum Beispiel am Ofentyp: Ein kostengünstiger Ofen aus dem Baumarkt ist weniger effizient als ein gemauerter Kachelofen oder ein moderner Feuerofen mit Wasserführung. Außerdem muss ein Ofen die richtige Größe haben, damit er effizient genutzt werden kann.
Fünf Gründe: Warum Hausbesitzer eine Zusatzheizung nutzen. Darum nutzen Hausbesitzer laut Studie eine Zusatzheizung:
- 71% wünschen sich Komfort und Behaglichkeit durch hohe Raumtemperaturen.
- 61% wollen den Verbrauch ihrer Hauptheizung senken.
- 41% ist es wichtig, unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu sein.
- 37% wollen einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten, weil sie den nachwachsenden Rohstoff Holz verwenden.
- 36% nutzen die Zusatzheizung, weil sie einfach an die notwendigen Brennstoffe gelangen.